In nachstehendem Bericht informiert uns Doris Pikal über ihre Erlebnisse beim Projekt „Quer durchs Land“:

Das lange Warten

Es war ein traumhafter Sommertag. Nach dem Fotoshooting am Kanal fuhren wir nach Schönau an der Triesting, um Bilder vom Ort zu machen. Wir fotografierten das Heimatmuseum, die Kirche und den Platz davor, ehe wir zu den Seen fuhren, um den Sonnenuntergang festzuhalten. Am Abend zuvor war ich unterwegs gewesen und wusste, dass wir für eine tolle Stimmung noch mindestens zwei Stunden warten mussten. Walter hatte seine Familie mitgenommen. Seine Frau und ich setzten uns auf den Steg und ließen die Füße ins Wasser baumeln.

Der Wind war angenehm kühl. Nach einiger Zeit begleitete ich Walter und seinen Sohn, um erste Bilder vom Teich zu machen. Die Sonne stand mehr als eine Handbreit über den Bergen und spiegelte sich golden auf dem Wasser. Der richtige Augenblick war noch nicht gekommen. Wir mussten uns gedulden wie die Fischer, die am anderen Ende des Teiches ihre Angeln ins Wasser geworfen hatten.
Langsam senkte sich die Sonne immer tiefer. Der Abendhimmel nahm eine rötliche Färbung an, und das Wasser verdoppelte mit seiner Spiegelung das eindrucksvolle Bild. Von Minute zu Minute wurde die Scheibe der Sonne kleiner bis sie gänzlich am Horizont verschwand und nur mehr einen glutroten Hauch hinterließ. Die Natur hatte uns ein wunderbares Schauspiel geboten. Das Warten hatte sich gelohnt.

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